Stärkung der Mädchen und Jungen
Gewalttätige Übergriffe, Distanzlosigkeit und mangelnder Respekt sind Bestandteile des tagtäglichen Medienbildes und nicht selten sind Kinder und Jugendliche die Leidtragenden. Sie erleben Übergriffigkeiten in unterschiedlichen Situationen, sei es auf dem Spielplatz, dem Nachhauseweg, beim Supermarkt um die Ecke der auf dem Schulhof. Gegenstände dieser Übergriffe sind nicht immer rein gewaltinduzierter Art. Sie können in Form von Streitereien, Rangeleien oder offener Verbalattacken auftreten und die Entwicklung des Kindes nachhaltig prägen. Stellen diese Kinder erst einmal fest, dass sie ihrem Gegenüber verbal und möglicherweise auch körperlich unterlegen sind, verfestigen sich unter Umständen Strukturen, die einerseits in den Grenzbereich des Mobbings gehören und andererseits eine gewisse Opferhaltung provozieren können.
Aus diesem Grund führt Herr Löhrke mit unseren vierten Klassen ein Selbstbehauptungstraining durch. Die Kinder bauen im Seminar Handlungskompetenzen auf, indem sie unterschiedliche Ansprech- und Angriffssituationen im Schutz mehrere Rollenspiele üben und trainieren. Sie entdecken dabei, dass ihre persönliche Kraft und ihr Mut ihnen die Fähigkeiten verleihen können, auch Erwachsenen gegenüber ein deutliches „Nein!“ zu formulieren. Durch Achtsamkeitsübungen lernen sie ihre Körpersprache und ihre Stimme wirksam einzusetzen. Hinzu kommen einfache Selbstverteidigungstechniken, welche auch Kinder schon effektiv gegen Erwachsene und Jugendliche einsetzen können, wenn sie keinerlei Handlungsspielraum mehr haben, um ihr eigenes Wohl zu schützen. Ergänzt werden diese Aspekte um die Überlegung, wie man betroffenen Mitmenschen durch Nothilfe zur Seite stehen kann.